Amerikanische Pressevereinigung sieht Pressefreiheit in Nicaragua bedroht

Mexiko Stadt. Die interamerikanische Pressevereinigung (SIP) sieht die Pressefreiheit in Nicaragua durch willfährige Richter bedroht. In einer am Donnerstag (Ortszeit) von Miami aus versendeten Erklärung kritisierte die SIP ein Gerichtsurteil vom vergangenen Dienstag gegen die führende Tageszeitung Nicaraguas, La Prensa. Darin wurde der Direktor und ein weiterer Mitarbeiter des regierungskritischen Blattes wegen Beleidigung zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt. Laut der SIP steht in Nicaragua dahinter eine Regierungsstrategie, die darauf abziele, unabhängigen Journalismus zu bestrafen. Dabei bediene sich Nicaraguas Regierung abhängiger Richter.

Die regierungskritischen Medien in Nicaragua sehen sich seit der Amtsübernahme des linksgerichteten Präsidenten Daniel Ortega Anfang 2007 zunehmenden Schikanen ausgesetzt. Dazu gehören Tätlichkeiten und Morddrohungen gegen Journalisten, die Verweigerung von Regierungsinformationen sowie willkürliches Vorgehen der Behörden gegen die Verleger missliebiger Medien.