Kuba erlaubt seinen Bürgern Mobiltelefone

Mexiko-Stadt. Kuba ermöglicht demnächst all seinen Bürgern den Zugang zu Mobiltelefonen. Wie Kubas Parteizeitung "Granma" am Freitag mitteilte, soll das Mobiltelefonnetz der Insel "in den nächsten Tagen" auch gewöhnlichen Kubanern zugänglich gemacht werden. Bisher konnten auf Kuba nur Ausländer und hohe Parteifunktionäre ein Mobiltelefon anmelden. Allerdings haben in der Vergangenheit bereits viele Kubaner über ausländische Freunde sich Zugang zum Mobiltelefonnetz verschafft.

Nach wie vor wird das Mobilnetz in Kuba nur gegen konvertible Pesos zugänglich sein. Da die meisten Angestellten Kubas in einheimischen Pesos bezahlt werden, bleibt das Mobiltelefon für sie unerschwinglich. Nur eine Minderheit der 11 Millionen Kubaner hat Zugang zu Devisen, vor allem über Familienangehörige im Ausland oder über eine Beschäftigung im Tourismussektor.

Die Öffnung des Mobiltelefonnetzes gehört zu einer Reihe von LIberalisierungsmaßnahmen, die Kubas neuer Staatspräsident Raúl Castro seit seinem Amtsantritt vor rund einem Monat eingeführt hat. So ist Kubanern inzwischen auch der Erwerb von Computern, DVD-Geräten und anderen Elektronikapparaten erlaubt. In der bisher wenig produktiven staatlich regulierten Landwirtschaft hat Castro zudem marktwirtschaftliche Anreize eingeführt.