Mexiko-Stadt. Die internationale Bank des lateinamerikanischen Linksbündnisses ALBA hat ihre erste Filiale eröffnet - in Kubas Hauptstadt Havanna. Wie Radio Havanna am Mittwoch (Ortszeit) berichtete, sei damit ein weiterer Fortschritt in der "regionalen Integration" Lateinamerikas erreicht worden. Die im vergangenen Januar von Kuba, Venezuela, Bolivien und Nicaragua vereinbarte Bank mit Hauptsitz in Caracas stelle die "wirtschaftliche Komplementarität und Solidarität" vor das Gewinnstreben. Damit sei die Bank auch eine Alternative zu Internationalem Währungsfonds und Weltbank. Laut Francisco Soberón, Präsident der Zentralbank Kubas, wird die Region somit "vor einer möglichen wirtschaftlichen Krise in den USA" geschützt.
Die Bank der ALBA, der "Bolivarianischen Alternative für Amerika", soll ihre Geschäftstätigkeit im kommenden Mai aufnehmen. Ihre Kredite sollen in "produktive Projekte" der vier ALBA-Staaten und weiterer Entwicklungsländer gehen. Die Bank strebt ein Eigenkapital von zwei Milliarden US-Dollar an, von denen die vier Gründungsstaaten bisher offenbar knapp eine Milliarde aufbrachten. Der grösste Teil davon stammt mit rund 700 Millionen Dollar von Venezuela.