Gioconda Belli: "Meine Literatur ist auch für Männer nützlich"

Die Feministin unter Lateinamerikas Literaten wird am 9. Dezember 60 Jahre alt 

Managua. Weltweit berühmt wurde die nicaraguanische Schriftstellerin Gioconda Belli mit ihrem Roman "Bewohnte Frau". Das Werk verarbeitete ihre Erfahrungen in der sandinistischen Revolution Nicaraguas der 1980er Jahre und begründete zugleich ihren Ruf als feministische Autorin - ein Etikett, gegen das sie sich vehement wehrt. 
Heute gehört Belli zu den schärfsten Kritikern des damaligen Revolutionsführers und heutigen Präsidenten von Nicaragua, Daniel Ortega. Sie wirft ihm Skrupellosigkeit und Autoritarismus vor. 
Die Auseinandersetzung mit Politik und Feminismus, mit gescheiterten Utopien und der Rolle der Frau, zieht als roter Faden durch ihr Werk - so auch im nächsten Roman, an dem sie derzeit schreibt. Er handelt von Frauen, die mit der "Partei der erotischen Linken" die Macht ergreifen - und scheitern. 
Veröffentlichte(n) Fassung(en): epd (2.12.08)