Kubas alleinregierende Kommunistische Partei hat an ihrem Kongress in der Hauptstadt Havanna wirtschaftliche Reformen beschlossen. Die 1.000 Delegierten billigten einstimmig die Vorschläge von Präsident Raúl Castro zur "Aktualisierung des Sozialismus". Ausdrücklich beibehalten wird der Vorrang der staatlichen Planwirtschaft. Neu sollten allerdings "Markttendenzen" berücksichtigt werden. Kubas Opposition zeigte sich enttäuscht, da grundsätzliche politische Themen wie Reisefreiheit oder Meinungsfreiheit nicht diskutiert wurden. Die Bloggerin Yoani Sánchez verglich den Zustand Kubas mit demjenigen eines baufälligen Hauses in Havannas Altstadt: "Eines Tages löst jemand eine Schraube in der Tür und das ganze Gebäude stürzt ein".