Mexiko Stadt. Mexikos früherer Innenminister und Präsident Luís Echeverría hat die Verantwortung für Menschenrechtsverbrechen während seinen Amtszeiten von sich gewiesen. In seiner diese Woche in den Verkauf gelangenden Autobiografie geht Echeverría insbesondere auf die Ereignisse des Jahres 1968 ein, als Mexikos Armee die Studentenbewegung des Landes in einem Blutbad ertränkte. Echeverría, damals Innenminster, erklärte in einem vorab in der Presse veröffentlichten Kapitel, nicht informiert gewesen zu sein. Er wies alle Verantwortung dem damaligen Präsidenten Gustavo Díaz Ordaz (1964-1970) zu, der 1979 verstarb.
Echeverrias spätere Präsidentschaft von 1970 bis 1976 gilt als Höhepunkt des so genannten "Schmutzigen Krieges" gegen Regierungsgegner in Mexiko. Hunderte von Menschen starben oder verschwanden in dieser Zeit.
In den vergangenen Jahren scheiterten mehrere Anläufe, Echeverria vor Gericht zu bringen. Zuletzt erklärte ein Richter im Jahr 2006 die Vorwürfe für verjährt. Echeverría lebt seither unbehelligt als Rentner in Mexiko Stadt.
Im Sande verliefen auch die Ermittlungen eines von Mexikos Regierung im Jahr 2001 beauftragten Sonderstaatsanwalts zu Mexikos dunkler Vergangenheit. Sein Bericht wurde 2006 lediglich in einer bereinigten Fassung veröffentlicht, die keine Verantwortlichen nennt.